Grüne Stadtratsfraktion für das Ratsbegehren – für eine Neugestaltung von Mozartareal und Kardinal-Faulhaber-Platz

Die Grüne Stadtratsfraktion unterstützt mit großer Mehrheit das Ratsbegehren für eine Neugestaltung von Kardinal-Faulhaber-Platz und Mozartareal.
Uns ist es weiterhin wichtig, am Kardinal-Faulhaber-Platz zusätzlichen Einzelhandel zu ermöglichen, um die Innenstadt durch eine attraktive Achse Marktplatz – Eichhornstraße – Spiegelstraße – Kardinal-Faulhaber-Platz weiterzuentwickeln und den notwendigen Abschluss der neuen Fußgängerzone zu gestalten. (Demgegenüber will eine Mehrheit der Mitglieder im Grünen-Kreisverband mittlerweile das Gebäude der ehemaligen Mozartschule erhalten und den Kardinal-Faulhaber-Platz von Bebauung frei halten.) Die Fraktionsmehrheit ist davon überzeugt, dass von der Schaffung weiterer Hotelkapazitäten und von zusätzlichem Wohnraum die Innenstadt profitieren würde.

Vom Mozartareal ist das städtebaulich besonders wertvolle „Hufeisen“ an der Hofstraße (inklusive Aula und Kunst am Bau) zu erhalten oder wiederzuerrichten und eine Nutzung für die Öffentlichkeit sicherzustellen. Auf das UNESCO-Weltkulturerbe Residenz ist Rücksicht zu nehmen. Natürlich spielen bei der Entscheidung über die zukünftige Nutzung des Geländes die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Stadtkasse eine wichtige Rolle. Die Stadt steht vor großen Aufgaben, gerade auch für Kultur und Bildung: Sanierung unserer Schulen und des Stadttheaters, aber auch Sanierung des Nautilandes, Bau der Straßenbahnlinie 6 und Aufbau eines Radwegenetzes. Hier gilt es Prioritäten zu setzen. Diese werden gefährdet, wenn am Kardinal-Faulhaber-Platz und Mozartareal vollständig auf Verkaufserlöse verzichtet würde und stattdessen zweistellige Millionenbeträge in die Sanierung des ehemaligen Mozartgymnasiums fließen müssten, um es barrierefrei zu machen und in einen energetisch vertretbaren Zustand zu bringen.

Die Schaffung zusätzlicher Tiefgaragenstellplätze hält die Grüne Fraktion für vertretbar, wenn dafür verbindlich Oberflächenparkplätze im Umfeld beseitigt werden, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, so etwa am Paradeplatz, am Kardinal-Döpfner-Platz und in der Hofstraße. Darin läge dann ein Gewinn für die gesamte Innenstadt. Wohnen in der Innenstadt ist darüber hinaus ein weiterer Beitrag zur Reduzierung des Autoverkehrs.
Die Grünen begrüßen, dass die Entscheidung über die Zukunft dieser wichtigen Innenstadtfläche nunmehr über Bürgerbegehren, Ratsbegehren und anschließende Bürgerbefragung im Herbst in die Hände aller Bürger_innen gelegt wird. Informieren Sie sich über die unterschiedlichen Positionen und nehmen Sie am 5. Juli Ihr Wahlrecht wahr!

Matthias PilzFraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Würzburg